„SinnRaum“ – ein neuer Kraftort für die Seele:

LEADER-Projekt des Kappele-Vereins Oberreute eröffnet

Mit großem bürgerschaftlichem Engagement inklusive zahlreicher ehrenamtlich geleisteter Arbeitsstunden ist im Oberreuter Ortsteil Beule der „SinnRaum“ als neuer Kraftort für die Seele entstanden. Weithin sichtbar erhebt sich die konfessionsoffene Kapelle auf einem Drumlin, einer während der letzten Eiszeit geformten länglichen Erhebung, als architektonische Landmarke. Kreis, Quadrat und Dreieck, in vielen Kulturkreisen als heilige, göttliche oder spirituelle Symbole bekannt, bilden in harmonischer Verbindung die dynamische Architektur des Gebäudes, das nach Osten in Richtung der aufgehenden Sonne ausgerichtet ist. Für dessen Bau wurden überwiegend natürliche und regionale Materialien verwendet: So bestehen Konstruktion und Innenverkleidung aus heimischem Weißtannenholz, der Boden ist aus Nagelfluh-Gestein, die Fassade mit Lärchenholz geschindelt. Durch die große Glasfront blicken Besucher über hügelige Wiesen und Wälder bis zur Nagelfluh-Kette mit dem 1834 m hohen, nahezu senkrecht abfallenden Hochgrat.

Sinn und Ruhe finden im hektischen Alltag

Die idyllische Allgäuer Landschaft schmücken seit jeher zahlreiche kleine, oft auf Hügeln oder am Wegesrand errichtete Gotteshäuser als Zeugen christlichen Glaubens. Nicht jedoch in Oberreute: Der 1.800 Seelen zählende Ort war der einzige im Landkreis Lindau, auf dessen Gebiet bisher keine Kapelle stand. Mit der Gründung des „Kappele Vereins Oberreute“ durch elf engagierte Bürger im Frühjahr 2022 sollte sich dies ändern, sehn(t)en sich viele Menschen gerade in unserer schnelllebigen und zunehmend säkularisierten Zeit nach einem Ort der Ruhe und Erholung, der Achtsamkeit, der Sinnsuche und Besinnung oder des Gebets. Bald war die Idee eines konfessionsoffenen „SinnRaums“ geboren, in dem jeder Glaube seine Heimat finden kann.

Offizielle Würdigung zur Eröffnung

Ende 2024 fertiggestellt, fand am 25. Mai 2025 die offizielle Eröffnung des „SinnRaums“ statt, bei der trotz Regenwetters zahlreiche Gäste vor Ort waren, darunter Vereinsmitglieder, Helfer und finanzielle Unterstützer. Oberreutes Bürgermeister Stefan Schneider hob die „handwerkliche und gesellschaftliche Glanzleistung“, die den Bau des modernen Kraftortes erst ermöglicht habe, hervor und sagte: „Wir können stolz sein auf die Arbeit der Ehrenamtlichen.“ Für Landrat Elmar Stegmann ist das Projekt ein „lebendiges Zeugnis für Gemeinschaftssinn, Vision und unermüdliches Engagement“, das nur durch „Visionäre und tatkräftige Motoren“ entstehen konnte, „die andere inspirieren und zusammenführen.“

„SinnRaum“ ist Paradebeispiel für LEADER-Förderung

Für Eric Ballerstedt, erster Vorsitzender unserer Lokalen Aktionsgruppe und Bürgermeister von der Stadt Lindenberg, ist der „SinnRaum“ ein Paradebeispiel für LEADER-Projekte: Ganz nach dem Bottom-up-Prinzip „von Bürgern für Bürger“ und dem LEADER-Motto „Bürger gestalten ihre Heimat“ hätten die Oberreuter mit viel Herzblut und großem Einsatz etwas in der Region Neues mit enormem Mehrwert geschaffen, sei der „SinnRaum“ doch ein weiteres wichtiges spirituelles, dezentrales Gesundheits- und Freizeitangebot im Westallgäu. Neben dem Gewinn an Lebensqualität profitierten die Oberreuter durch die gemeinsame Projektumsetzung insbesondere von der Stärkung des sozialen Miteinanders und des Zusammenhalts in Dorfgemeinschaft und Verein – und füllten damit auch einen Kerngedanken des LEADER-Programms mit Leben.

Der „SinnRaum“ zeigt, dass aus einem kleinen Samen etwas Großes wachsen kann. Daher freuen wir uns sehr, dass wir das Projekt mit 74.848,47 Euro LEADER-Fördermitteln aus dem Topf der Europäischen Union unterstützen konnten.