Neuer Schallschutz im Proberaum:

Der Trachtenverein Oberreute e.V. erhält 1.500 Euro LEADER-Förderung

Ein paar Mal stampfen, links auf die Schenkel, rechts auf die Schuhsohle geschlagen, platteln die „Buaba“ im ¾ Takt, die „Föhla“ drehen sich mit wehenden Röcken zu den kräftigen Klängen von Akkordeon oder Steirischer Harmonika im Kreis. Rund 20 Aktive der „Hochsträßler“ haben sich zur Probe im Oberreuter Trachtenstadel getroffen. Insgesamt 45 Mitglieder hat der 1934 gegründete Trachtenverein, auch der Nachwuchs ist stark vertreten: ca. 30 Jungen und Mädchen zählt die Kinder- und Jugendgruppe, wobei die jüngsten gerade einmal fünf Jahre alt sind.

Akustik ist viel besser

Seit dem Einbau der Akustikdecke ist der Geräuschpegel im Probe-raum des 2006 eingeweihten Vereinsheims deutlich geringer – rund 450-500 Holzdielen schlucken nun den Schall von Musik, Tanzgeräuschen und Gesprächen. Koordiniert von einem „Deckenausschuss“, bei dem auch drei Schreinermeister beteiligt waren, führten bis zu 25 Helfer die Aktion in gut 550 Stunden ehrenamtlicher Arbeit durch. Dabei wurde Fichtenholz aus dem Gemeindewald gefällt, zur Trocknung gefahren und zu Dielen zersägt, die gehobelt und genutet wurden. Nachdem die Unterkonstruktion an der Decke befestigt war, wurden die Zwischenräume mit Hanffasern verfüllt und eine schwarze Folie zum Rieselschutz angebracht, bevor die Holzdielen verbaut wurden. Damit das Vereinsheim auch technisch auf der Höhe der Zeit bleibt, wurde gleichzeitig auch noch die Beleuchtung erneuert.

Kleine Verbesserung – große Wirkung

Dass der Trachtenstadel nun über eine bessere Akustik verfügt, liegt nicht nur an den fleißigen Renovierenden – sondern auch an der Förderung durch die Regionalentwicklung Westallgäu-Bayerischer Bodensee e.V.: Denn die Lokale Aktionsgruppe, in der Region zuständig für das europäische LEADER-Programm, bezuschusst im Rahmen des Projekts „Unterstützung Bürgerengagement“ lokale Akteure unbürokratisch mit bis zu 1.500 Euro. Damit können insbesondere Vereine wichtige Investitionen finanzieren, die sie allein nur schwer stemmen könnten – die aber als kleine Verbesserung eine große Wirkung auf die Vereinstätigkeit haben und dadurch besonders das ehrenamtliche Engagement stärken.

Große Freude über Förderung

Da in diesem Jahr auch die Anschaffung neuer Trachten für den Nachwuchs nötig ist, kam der Zuschuss für die „Hochsträßler“ gerade zur rechten Zeit, denn beides hätte der Verein nicht umsetzen können. Der Vorsitzende Stefan Achberger freut sich daher sehr über die Förderung und den damit ermöglichten zukunftsfähigen Ausbau des Proberaums, gerade weil „gute Gegebenheiten wichtig für das Vereinsleben“ seien: Wenn Tänzer und Musiker bei angenehmer akustischer Atmosphäre proben können, mache dies mehr Spaß – sie seien dann motivierter, was wiederum eine längerfristige Bindung zum Verein fördere. Auch für Veranstaltungen wie Weihnachtsnachmittage sei es besser, wenn es nicht mehr so laut ist. Doch nicht nur wegen der Verbesserung der Rahmenbedingungen war die Förderung für den Oberreuter Trachtenverein ein Gewinn: So habe das gemeinschaftliche Schaffen und die miteinander ver-brachte Zeit auch das Zusammengehörigkeitsgefühl und soziale Miteinander im Verein gestärkt, berichtete Achberger.

Trachtenverein Oberreute „D Hochsträßler“
1. Vorsitzender Stafan Achberger (mitte), Bürgermeister Steffan Schneider (rechts)
Katahrina Buchta (LAG Westallgäu-Bayerischer Bodensee) (links)
(CR) LAG Westallgäu-Bayerischer Bodensee e.V.